Städt. Berufsschule für
Rechts- und Verwaltungsberufe

 
 

Qualitätssicherung und -entwicklung

Auf Qualitätssicherung und –entwicklung (=QSE) wird seit Jahren an der Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe großer Wert gelegt. Bereits im Jahr 1999 hat die Berufsschule am Modellversuch „Qualität an beruflichen Schulen“ (QUABS) teilgenommen und seitdem ist es ein großes Anliegen der Schule, die Schul- und Unterrichtsqualität nicht nur durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, sondern durch einen strukturierten systematischen Schulentwicklungsprozess zu gestalten.

Historie der Schulentwicklungsarbeit

• Qualität an beruflichen Schulen (QUABS) Start: 1999
Den Prozess der kritischen Selbstbewertung mit Hilfe des sog. EFQM-Modells, das systematisch alle Bereiche einer Organisation durchleuchtet, hat die Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe in den Jahren 2000, 2002 und 2005 dreimal durchgeführt. Damalige Erkenntnisse und Ergebnisse waren:

– Die Stundenplangestaltung stellt einen Schlüsselprozess dar, der die Unterrichtsqualität erheblich beeinflusst

– Die Einführung sog. Qualitätszirkel. Dies sind fachbezogene Arbeitskreise unter der Leitung der Fachbetreuer/innen, in denen sich Lehrkräfte in regelmäßigen Abständen zu aktuellen Neuerungen in ihrem Fachbereich (z.B. Deutsch, Betriebs- und gesamtwirtschaftliche Prozesse, Sozialkunde, Anwendungen des bürgerlichen Rechts, ….) treffen und inhaltliche als auch methodische Verbesserungen vorhandener Unterrichtsmaterialien besprechen. Dadurch werden die von den Lehrer/innen verwendeten Unterlagen auf dem aktuellen Stand gehalten und ein Dokumentenpool entsteht, der es Lehrkräfte erleichtert, sich in ein neues Fach einzuarbeiten. Ein wichtiger Teilbereich strukturierten Wissensmanagements, das an der Berufsschule seit 2002 institutionalisiert ist und durch das fachliche und methodische Standards definiert werden.
– Mitarbeiter/innen- und Schüler/innenbefragungen. Eine kritische Selbstbewertung getroffener Maßnahmen und Handlungsschritte übernehmen nicht nur einzelnen Kollegen/ innen, die sich mit der Schul- und Unterrichtsqualität intensiver beschäftigen und die Schulleitung, sondern alle Lehrkräfte konnten in den vergangenen Jahren in regelmäßigen Abständen an anonymen Mitarbeiter/innenbefragungen teilnehmen.

Darüber hinaus hat es sich die Schule 2005 zur Aufgabe gemacht, die Sicherung der Unterrichtsqualität durch Schüler/innenbefragungen zu evaluieren. Anfänglich waren es noch einzelne Klassen, die zu bestimmten Unterrichtsfächern mittels eines Fragebogens am PC befragt wurden. Mittlerweile werden alle Kernfächer der Ausbildungsrichtungen jedes Jahr abgefragt. Diese Befragungen bzw. deren Auswertungen sind lehrerunabhängig. Das Ergebnis zeigt die Zufriedenheit der Schüler/innen mit der Unterrichtsqualität in den einzelnen Fächern, unabhängig von der Tatsache, welche Lehrkraft unterrichtet hat. Ein Querschnitt der Unterrichtstätigkeit wird ermittelt und seitens der Schüler/innen bewertet. Die jährliche Wiederholung der Befragungen festigt zudem die Repräsentativität der Ergebnisse.

• Qualitätssicherung und –entwicklung (QSE) Start: 2007
Ein neuer Begriff, aber das Grundprinzip blieb erhalten. QSE orientiert sich nach wie vor am „Qualitätskreislauf“ und hat zum Ziel, einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess an der Schule zu etablieren. Dieser basiert wie beim EFQM-Modell auf einem Zirkelprozess, bei dem ausgehend von einer Ist-Analyse Stärken und Schwächen ermittelt, neue Ziele bzw. Verbesserungsmaßnahmen formuliert und umgesetzt werden. Anschließend erfolgt eine Evaluation der Maßnahmen.
Neu im QSE-Konzept ist seit 2007 der Blickwinkel, der sog. Orientierungsrahmen. Systematische Schulentwicklung bedeutet auch, dass alle Bereiche einer Schule in die kritische Selbstbewertung mit einbezogen werden. Die Untergliederung der Gesamtorganisation Schule in einzelne Teilbereiche bzw. Betrachtungsebenen (= Orientierungsrahmen) passt sich seit 2007 den Qualitätsfeldern aus dem QSE-Konzept 2.0 des Referats für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München an. Diese lauten:

– Lehren und Lernen
– Lebensraum Klasse und Schule
– Schulpartnerschaften und Außenbeziehungen
– Schulmanagement
– Personal und Personalentwicklung

Zudem wurde das Element der Selbstbewertung (auch wenn sie bereits durch Schüler/innen erfolgte) durch die Komponente einer externen Evaluation erweitert. Die Schule bewertet sich nicht mehr nur alleine bzw. selbst, sondern im Abstand von drei Jahren überprüft eine Kommission (sog. Audit-Team), bestehend aus 3 bis 4 Fachleuten, alle Komponenten des Orientierungsrahmens durch Befragungen und Beobachtungen. Der Schule wird dann ein Bericht über ihre Stärken und Entwicklungsbereiche übergeben, der dann die Grundlage für künftige Verbesserungsmaßnahmen sein soll/kann. Aus diesem Maßnahmenkatalog wählt die Schule dann die Ziele aus, die in den nächsten drei bis vier Jahren bis zum nächsten Schulbesuch bevorzugt bearbeitet werden.
An der Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe wurde 2009 die erste externe Bestandsaufnahme durchgeführt. Aus dem daraus unterbreiteten Maßnahmenkatalog hat unsere Berufsschule drei Themenbereiche aufgegriffen, die in den nächsten Jahren zusätzlich detaillierter ausgearbeitet werden:
– Konzepterstellung zur Gesundheitsförderung
– Prozessbeschreibung Unterrichtsentwicklung
– Individualfeedback für die einzelne Lehrkraft durch Schüler/innenbefragungen.
Im März 2013 erfolgte wiederum eine externe Bestandsaufnahme auf Basis des Orientierungsrahmens für Schulqualität an Beruflichen Schulen der Landeshauptstadt München. Es konnten zahlreiche Verbesserungen lt. Auditteam erreicht werden.
Wir arbeiten an den 2009 gesetzten Themen weiter:
– Erarbeitung von Handlungsleitlinien bzgl. des neuen Lehrplans
– Umsetzung des neuen Lehrplans-
– Erarbeitung von handlungsorientierten Unterrichtseinheiten aufgrund der neuen Lehrplanrichtlinie bei Rechtsanwalts- und Patentanwaltsfachangestellten sowie Notarfachangestellten

• Das Schulentwicklungsprogramm (Start: 2015)
Seit dem Schuljahr2015/2016 arbeiten wir mit dem Schulentwicklungsprogramm basierend auf dem Bayerischen Erziehungs-und Unterrichtsgesetz.
Zur Bestandsaufname der externen Berater im Sinne von QSE 2.0 fügt sich die Schulklimabefragung hinzu, die sowohl SchülerInnen als auch Lehrkräfte befragt.

Wir erarbeiten unsere Stärken und unsere Verbesserungsbereiche. Die in Zukunft zu bearbeitenden Qualitäts- bzw. Schulentwicklungsziele werden gemeinsam in einer Lehrerkonferenz erarbeitet. Das Schulentwicklungsprogramm wird sowohl mit dem Berufsschulbeirat als auch mit dem Referat für Bildung und Sport – Berufliche Schulen- abgestimmt und mit letzterem eine Zielvereinbarung erstellt. Gemeinsam erarbeiten QSE-Team und Kollegium, ggf. unterstützt durch externe Experten, sehr engagiert Maßnahmen und führen diese im Sinne einer effektiven Zielerreichung durch.
Abschließend muss noch betont werden, dass die Qualität einer Schule und ihrer QSE-Arbeit nicht nur auf den aktuellen Verbesserungsmaßnahmen basiert. Schul- und Unterrichtsentwicklung läuft auf vielen Ebenen ab. Viele Teilprozesse sind bereits etabliert (z.B. die Qualitätszirkelarbeit) und es ist auch Aufgabe der Schule, vorhandene Stärken zu sichern und deren Erhalt zu gewährleisten. Die Systematik erfolgreicher Schulentwicklung erkennt dies, fordert aber stets wieder dazu heraus, die Augen nicht vor weiteren Verbesserungsmöglichkeiten zu verschließen.